Pflegearbeiten im Mühltal:

Infoveranstaltung am 16. September

Das Mühltal in Heidelberg-Handschuhsheim ist Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. Diese Artenvielfalt ist nun bedroht, weil die dortigen Wälder immer dichter werden und die Wiesen immer mehr zuwachsen. Aus Naturschutzsicht brauchen die Biotope, Wiesen und Wälder dort mehr Sonneneinstrahlung. Damit mehr Licht einfällt, sind nun wieder einmal Wald- und Wiesenpflegearbeiten notwendig – die Stadt Heidelberg plant diese mit Augenmaß. Die Fachleute werden punktuell ausgewählte Bäume entnehmen.

Die städtischen Forstexperten erklären die Waldpflegearbeiten

Vor dem Start der Arbeiten lädt die Stadt Heidelberg zu einer Infoveranstaltung vor Ort ein. Sie findet am Donnerstag, 16. September 2021, statt. Allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern stehen ab 17 Uhr die städtischen Forstexperten im Mühltal an der Wegekreuzung Talweg Winterseite/Schmalzwasenteichweg für Fragen zur Verfügung.

Am gleichen Tag werden vorab die Vertreter der relevanten Gruppen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bei einer Exkursion über die geplanten Arbeiten und deren Ziele informiert. An dieser Infoveranstaltung nehmen Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Forstamtsleiter Dr. Ernst Baader sowie die Vertreter der Forstabteilung teil. Hierzu lädt die Stadt die lokalen Umweltgruppen (NABU, BUND, HBS, Greenpeace, Landesnaturschutzverband, Jägervereinigung, Bürgerinitiative „Rettet das Mühltal“) ein. Sofern die Coronalage stabil bleibt, werden rund 30 Interessierte der genannten Gruppen an der Exkursion teilnehmen.

Das Tal wird seit Jahrhunderten vom Menschen bewirtschaftet

Das Idyll im Mühltal konnte sich entwickeln, weil das Tal seit Jahrhunderten vom Menschen bewirtschaftet und von Bewuchs freigehalten wird. In den Biotopen leben schützenswerte Amphibien wie Grasfrosch, Bergmolch und Feuersalamander sowie Reptilien, zum Beispiel die Ringelnatter. Auch seltene Pflanzen wie der besonders geschützte Königsfarn oder die Flatter-Binse finden hier ideale Lebensbedingungen.

„Wenn wir den Wald wachsen lassen, verlieren wir die lichtbedürftigen Tiere und Pflanzen“

„Die Experten beim Landschafts- und Forstamt wissen, was sie tun. Wenn wir den Wald dort einfach wachsen und die Natur sich selbst überlassen, dann wächst das Gebiet vollständig zu. Die lichtbedürftigen Tiere und Pflanzen dort würden ihren Lebensraum verlieren und verschwinden“, erläutert Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain die geplanten Pflegemaßnahmen und fügt an: „Wir wollen erreichen, dass die Artenvielfalt im Mühltal erhalten bleibt und aufgewertet wird – in der jetzigen, vom Menschen gestalteten Form, die diese Biotope erst hervorgebracht hat. Zudem wollen wir durch unsere gezielten Eingriffe einen klimastabilen, vitalen Wald erhalten. Die Heidelberger Umweltverbände begrüßen die Maßnahme ausdrücklich. Sie sehen es wie wir: Die Arbeiten sind ökologisch sinnvoll, denn sie unterstützen die Biodiversität und die Waldgesundheit.“

Das Mühltal früher und heute – eine vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft

Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Pflegearbeiten im Mühltal; Informationen zu weiteren Details gibt es auf der städtischen Homepage unter www.heidelberg.de/mühltal.